Diese Seite ist für die Betrachtung im Hochformat optimiert. Bitte drehen Sie ihr Endgerät oder passen Sie die Bildschirmanzeige an.

Ausblick // HMC-Impressionen

Das Coronavirus und die HMC: Eine Chronologie

Mit den ersten Coronafällen in Deutschland zu Jahresbeginn 2020 stellt sich auch für die Hamburg Messe und Congress (HMC) die Frage nach geeigneten Schutzmaßnahmen.

Obwohl das Bundesgesundheitsministerium unter Berufung auf das Robert Koch-Institut die Risiken für die Bevölkerung in Europa und Deutschland als „gering“ einstuft, ergreift die HMC Anfang Februar erste Hygienemaßnahmen, stellt Handdesinfektionsspender auf, erhöht die Frequenz der Toilettenreinigungen in den Messehallen und bittet per Aushängen um besondere Achtsamkeit und häufiges Händewaschen. Chinesische Aussteller der Freizeitmesse oohh! 2020, die am 5. Februar beginnt, versichern, dass ihr Standpersonal seit Monaten nicht in China gewesen sei.

Die oohh! sowie einige spätere Gastveranstaltungen können noch durchgeführt werden, bevor Ende Februar erste Messen in Deutschland verschoben werden. Die Anfragen besorgter Besucher und Aussteller der INTERNORGA, die am 13. März beginnen soll, nehmen zu. Am 2. März wird in Berlin die Reisemesse ITB abgesagt, nachdem sich mehrere Bundesministerien gegen eine Durchführung ausgesprochen und die Berliner Behörden die Auflagen stark erhöht haben. Am 3. März verschiebt die HMC die INTERNORGA zunächst in den Juni.

Bundesweit werden nun Messen, Konzerte und Sportveranstaltungen abgesagt oder verschoben. Beinahe täglich werden zusätzliche Schutzmaßnahmen angeordnet und weitere Verbote erlassen. In Hamburg wird am 12. März die HansePferd Hamburg als erste Messe abgesagt. Sechs Tage später folgt die Absage der INTERNORGA, deren Durchführung im Juni nicht mehr realistisch erscheint. Und mit dem HAMBURG ancora YACHTFESTIVAL streicht die HMC am 31. März die dritte Eigenveranstaltung aus dem Messekalender.

Zeitgleich werden Gastveranstaltungen verschoben oder abgesagt, darunter die auf April terminierten Leitmessen Aircraft interiors EXPO und World Travel Catering & Onboard Services EXPO, die erst wieder im Jahr 2021 nach Hamburg kommen. Der von der HMC organisierte HAFENGEBURTSTAG HAMBURG 2020 fällt ebenfalls aus.

© HMC/ Michael Zapf

Im Unternehmen entscheidet der zwischenzeitlich eingerichtete Krisenstab, für die Zeit um das Osterwochenende eine zweiwöchige Betriebsruhe anzuordnen, da das Gros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits seit einigen Wochen überwiegend mobil von zu Hause aus arbeiten, weniger zu tun hat. Die Betriebsruhe dauert vom 6. bis 17. April.

Allerdings ist auch im Anschluss an ein Hochfahren des Messe- und Kongressbetriebs nicht zu denken. Im Gegenteil: Großveranstaltungen werden bundesweit bis zum 31. August verboten. Über die Entwicklung unmittelbar danach herrscht Unsicherheit. Das trifft besonders die beiden Weltleitmessen der HMC, SMM und WindEnergy Hamburg, die im September stattfinden sollen.

Am 5. Mai wird die Verschiebung der maritimen Leitmesse SMM in den Februar 2021 bekannt gegeben. Am 7. Mai folgt die Verschiebung der WindEnergy Hamburg in den Dezember 2020. Die HMC hat zu dem Zeitpunkt bereits für den gesamten Sommer auf Kurzarbeit umgestellt – vom 1. Mai bis zum 31. August.

Videoschaltungen und Telefonkonferenzen gehören nun zum Standard im Arbeitsalltag. Vorauspressekonferenzen finden im Internet statt, mit internationalen Speakern auf unterschiedlichen Kontinenten. Der Übergang in ein anderes Arbeiten scheint mühelos gelungen zu sein.

Doch mit der sinkenden Zahl der Neuinfektionen und der Zunahme Genesender in Deutschland füllen sich ab Ende Mai, unter strikter Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen, auch die Büros im Messehaus unter dem Fernsehturm wieder. Es sind nicht wenige, die froh sind, wieder mit Kolleginnen und Kollegen direkt zusammenzuarbeiten. Und so markiert der beginnende Sommer auch die vorsichtige Rückkehr zu einer neuen Normalität, die es hoffentlich möglich macht, im zweiten Halbjahr 2020 wieder Veranstaltungen durchzuführen.